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Radeberger Gruppe setzt auf E-Stapler

Gewagt – und gewonnen
Linde E-Stapler im Einsatz bei Radeberger

Aller Anfang muss nicht immer schwer sein, selbst wenn schwere Lasten im Spiel sind. Als eines der ersten Unternehmen der Getränkebranche ging die renommierte Radeberger Gruppe bereits 2015 gemeinsam mit Linde Material Handling den Schritt von verbrennungsmotorischen zu elektrisch angetriebenen Staplern – bis in die höchsten Traglastklassen. Eine Entscheidung, die sich in mehrfacher Hinsicht als goldrichtig erweisen sollte.

Wagt man sich auf unbekanntes Terrain, können daraus große Geschichten entstehen. So wie in Radeberg bei Dresden im Jahr 1872. Fünf Herrschaften treffen sich – kurioserweise – in einer Weinhandlung, stecken die Köpfe zusammen und heben eine besondere Brauerei aus der Taufe. Eine Brauerei, die die bis dato noch weithin unbekannte Pilsner Brauart in Deutschland etablieren sollte. „Zugegeben: Ganz so visionär war unser Plan nicht, aber Pionierarbeit haben wir allemal geleistet“, berichtet Jens Berberich. Er leitet die Hauptabteilung Einkauf, Logistik und Nachhaltigkeit der Radeberger Gruppe, ihres Zeichens Deutschlands größte private Brauereigruppe. Dort beschloss man nämlich bereits 2015, die Staplerflotte auf klimaschonenden Elektroantrieb umzustellen.

Große Flotte, hohe Tonnagen – und viel Einsparpotenzial

Zahlreiche Produktions- und Abfüllstandorte betreibt die Radeberger Gruppe in Deutschland; hinzu kommen Logistikzentren und weitere Liegenschaften des Unternehmens, das zugleich im Getränkefachgroßhandel, der Streckenlogistik, dem Getränke-Einzelhandel und weiteren Bereichen aktiv ist. „Gruppenweit laufen bei uns rund 300 Stapler vom 1,5-Tonner bis zum schweren 8-Tonner“, sagt Wolfgang Klee, Logistikleiter der Radeberger Exportbierbrauerei. Bis ins Jahr 2015 emittierte die Diesel- und Treibgas-Flotte jährlich rund 9.300 Tonnen CO2. Eine Bilanz, die die Verantwortlichen durchaus herausforderte – wie Jens Berberich betont: „Als Lebensmittelhersteller sehen wir uns dem Schutz der Natur und natürlicher Ressourcen besonders verpflichtet; und wer ernsthaft nachhaltiger werden will, muss beim Reduzieren der Emissionen anfangen. Denn was wir nicht emittieren, müssen wir auch nicht kompensieren.“

Jens Berberich, Leiter Hauptabteilung Einkauf, Logistik und Nachhaltigkeit der Radeberger Gruppe
Gerade in den hohen Traglastklassen wagte sich 2015 fast niemand in unserer Branche an den Elektro-Antrieb.

Jens Berberich, Leiter Hauptabteilung Einkauf, Logistik und Nachhaltigkeit der Radeberger Gruppe

Pionier trifft Debütant: Radeberger lud den Linde E80 zum internen Wettbewerb

„Die Ausschreibung der Radeberger Gruppe war 2015 auch für uns etwas Besonderes“, sagt Christian Kunkel vom Linde MH-Netzwerkpartner Suffel Fördertechnik, der das Projekt gemeinsam mit Nils Bielmann von Willenbrock Fördertechnik betreute. „Der Tender fiel praktisch mit dem Marktdebüt des Linde E80 mit Blei-Säure-Batterie zusammen; wir konnten dem Kunden also noch nicht wirklich viele Referenzen für diese Gerätekategorie präsentieren.“ Entsprechend gespannt waren die Linde-Experten, wie sich die neuen Kraftpakete im direkten Vergleich mit den E-Staplern anderer Hersteller schlagen würden. „Wir haben dazu einen internen Wettbewerb gestartet, um nicht nur Zahlen vergleichen zu können; mindestens so wichtig war für uns das konkrete Feedback der Staplerfahrerinnen und -fahrer“, berichtet der Radeberger-Gruppen-Verantwortliche Jens Berberich.

3.000 Betriebsstunden pro Jahr: Der Neue brilliert im Langzeittest

Die Belegschaft zeigte sich dabei vor allem von der Ergonomie und Feinfühligkeit des Linde E80 überzeugt. Nachdem der Stapler dieses Rennen also schonmal für sich entschieden hatte, gelang es dem neuen E-Modell, auch im einjährigen Langzeittest am Standort Krostitz zu punkten. „Mit mehr als 3.000 Betriebsstunden binnen zwölf Monaten haben wir dem Linde-Elektrostapler wirklich nichts geschenkt; zugleich standen wir immer im engen Austausch mit dem Linde-Projektteam und konnten unsere besonderen Bedürfnisse – etwa im Bereich Klimatisierung und Heizung – platzieren. Die Betreuung seitens Linde war wirklich top“, gibt Jens Berberich zu Protokoll.

Linde E80 im Einsatz bei Radeberger


Mit Li-ION-Technologie läuft’s noch besser

Zurück ins Heute – und direkt nach Radeberg: Hier, wo in den Sudkesseln ausschließlich Radeberger Pilsener sowie Radeberger Alkoholfrei mit echtem Pilsner Charakter und Callista Aromahopfen aus regionalem Anbau entsteht, sieht man überall rote Stapler hin und her surren. „Im Zweischichtbetrieb fertigen wir in der absoluten Spitze pro Stunde 20 Voll- und Leergut-Lkw ab“, berichtet Logistikleiter Wolfgang Klee. Ihre Energie beziehen die elektrischen 8-Tonner inzwischen aus Lithium-Ionen-Energiespeichern. „Bis 2026 werden wir nur noch Li-ION-Geräte von Linde fahren – und dank der höheren Energieeffizienz unseren CO2-Fußabdruck um weitere 30 Prozent reduzieren“, unterstreicht Jens Berberich. Außerdem spare man sich damit das zeitaufwendige Wechseln der Blei-Säure-Batterien. Der Umstand, dass die Radeberger Gruppe unternehmensweit bereits jetzt 80 Prozent Ökostrom verwendet und auch den Anteil eigenerzeugter Energie sukzessive steigern will, rundet das Projekt stimmig ab.

Linde E80 bei Warenverladung


Von V zu E: Umstellen heißt auch umdenken

Tatsache: Wer neue Technologien einsetzt, muss in der täglichen Praxis meist auch alte Gewohnheiten aufgeben. „Zu Verbrennerzeiten benutzte eine Person hier in Radeberg von Schichtanfang bis -ende das gleiche Fahrzeug. Aufgrund unserer hohen Arbeitsintensität und der teils langen Wegstrecken ließ sich das mit den E-Staplern nicht mehr bewerkstelligen“, schildert Logistikleiter Wolfgang Klee. Eine Lösung für diese Herausforderung war jedoch gemeinsam mit dem Linde-Projektteam schnell gefunden – und zwar in Gestalt einer individuellen Ladelogik.


Den Verbrennern trauert niemand hinterher

„Wir laden die Geräte täglich in den Arbeitspausen um 9 Uhr und 18 Uhr für jeweils eine halbe Stunde zwischen. Zusätzlich haben wir für die Stapler bestimmte Schwellenwerte definiert. Sinkt der Ladezustand darunter, kommen die Fahrzeuge an die Ladegeräte und man steigt einfach auf ein anderes Gerät mit höherem Ladezustand um“, erläutert Wolfgang Klee. Diese Systematik, führt der Logistikleiter weiter aus, sei dem Team sehr schnell in Fleisch und Blut übergegangen, sodass die geforderte Umschlagsleistung mühelos erreicht werde: „Ein Linde E80 mit 6-fach-Klammer fertigt einen kompletten Lkw in weniger als zehn Minuten ab. Unsere Leute arbeiten einfach mit den Staplern, als wären sie nie etwas anderes gefahren. Und ich kenne inzwischen niemanden mehr, der sich die Verbrenner zurückwünscht.“

Um sicherzustellen, dass wir jederzeit auf geladene Stapler zurückgreifen können, haben wir einen genauen Zeitplan erstellt, wann welcher E-Stapler an die Ladestation kommt.

Wolfgang Klee, Logistikleiter der Radeberger Exportbierbrauerei

Linde E 80 im Einsatz bei Radeberger

Radeberger Gruppe

Die Radeberger Gruppe ist Teil des Familienunternehmens Dr. August Oetker KG und mit namhaften Marken wie Radeberger, Schöfferhofer, Clausthaler, Jever sowie vielen weiteren Deutschlands größte private Brauereigruppe. International werden die Erzeugnisse in über 70 Länder exportiert – bis nach Chile. Zudem agiert die Firmengruppe über verschiedene Tochtergesellschaften und Beteiligungen in den Bereichen Getränkefachgroßhandel, Streckenlogistik, Getränke-Einzelhandel und Systemlösungen für die Gastronomie. In puncto Intralogistik vertraut das Unternehmen gruppenweit seit Langem auf Equipment und Know-how von Linde Material Handling. Im Zuge einer Ausschreibung im Jahr 2015 wurde die historisch gewachsene Flurförderzeug-Flotte harmonisiert, elektrifiziert und Linde MH als Single Supplier ausgewählt. Im gesamten Verbund sind rund 300 Linde-Stapler unterschiedlichster Tonnagen im Einsatz, der gesamte Fuhrpark umfasst inklusive Lagertechnik etwa 1.200 Geräte.